Schlagzeilen
- Unsere Beteiligung an der Fashion Revolution Week 2022: Aktionen für mehr existenzsichernde Löhne
- WER HAT DEINE KLEIDUNG GEFERTIGT?
- Weltbodentag: So wichtig ist Stanley/Stella die biologische Abbaubarkeit
- Das Lebensmittelgeschäft-Projekt – wir verbessern die Arbeits- und Lebensbedingungen unserer Arbeitskräfte
- Wir sind zertifiziert: vom Feld bis hin zu unserem Netzwerk aus Händlern mit GOTS-Zertifizierung
Das Lebensmittelgeschäft-Projekt – wir verbessern die Arbeits- und Lebensbedingungen unserer Arbeitskräfte
Nachhaltigkeit
Faire Löhne sind in unserer Branche ein häufig diskutiertes Thema. Wir werden oft gefragt, warum wir unseren Arbeitskräften nicht einfach mehr zahlen. Doch es ist alles andere als einfach, die Lohnzahlungen in Textilfabriken in Südostasien und Bangladesch zu beeinflussen. Wenn wir mehr für unsere T-Shirts bezahlen, bedeutet das nicht automatisch, dass das zusätzliche Geld auch wirklich bei den Arbeitskräften ankommt. In der Regel fließt es nämlich eher in die Infrastruktur, neue Maschinen oder wird von den Fabrikeigentümern einbehalten.
Daher unterstützen wir jetzt unsere Partnerfabriken bei der Einrichtung subventionierter Lebensmittelläden in den Fabriken. Dank unserer Finanzierung können die Fabriken den Arbeitskräften Grundnahrungsmittel wie Reis, Öl und Linsen zu stark reduzierten Preisen (mehr als 50 % günstiger) anbieten.

Start der ersten Lebensmittelladen-Initiative in der Meghna-Region.
„Das Lebensmittelgeschäft-Projekt ist eine optimale Möglichkeit, um die Kaufkraft der Arbeitskräfte zu erhöhen und ihren Unterhalt zu verbessern. Wenn wir pro T-Shirt einen höheren Preis bezahlen, bedeutet das nicht zwangsläufig eine Lohnerhöhung für die Fabrikarbeiter. Oft steigen parallel zu den Löhnen auch die Lebenshaltungskosten für Miete und Lebensmittel.“ - Abdulla Al Rumi, Country Manager von Stanley/Stella in Bangladesch
Lohnniveau in Bangladesch
Dank Innovationen und ehrgeiziger Wirtschaftspläne gilt Bangladesch heute als aufstrebendes Land mit mittlerem Einkommen im unteren Bereich. Die Textilindustrie ist einer der wichtigsten Treiber des jährlichen BIP-Wachstums und macht 80 % der gesamten Exporte Bangladeschs aus. 4,4 Millionen Menschen – meist Frauen – arbeiten in diesem Sektor.
Die letzte Lohnerhöhung in Bangladesch fand im Dezember 2018 statt, als das Mindesteinkommen um über 40 % angehoben wurde. Direkte Lohnerhöhungen gehen jedoch oft mit einem Anstieg der Lebenshaltungskosten einher: In den Gegenden, in denen sich Fabriken befinden, schnellen dann parallel die Lebensmittelpreise und Mieten in die Höhe.
Da faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Arbeitskräfte Teil unserer Strategie sind, arbeiten wir nur mit insgesamt fünf Textilfabriken zusammen. Sie alle bieten Bonuszahlungen und Leistungen, die über das gesetzliche Minimum hinausgehen, wie die Übernahme von Fahrtkosten, Leistungs- und Anwesenheitsprämien sowie steigende Lohntarife. [1]
Während des Corona-Ausbruchs mussten unsere Partnerfabriken in Bangladesch über einen Monat schließen, wodurch sich das Einkommen der Arbeitskräfte halbierte. Wir haben unser Engagement aufrechterhalten und keine Aufträge storniert. Stattdessen haben wir die Initiative der Lebensmittelgeschäfte ins Leben gerufen.

„Wir stehen in dieser globalen Pandemie hinter unseren Arbeitskräften. Wir tun unser Bestes, um ihr Realeinkommen zu erhöhen. Für viele ist ihre Existenzsicherung in diesen unsicheren Zeiten die größte Sorge.“ - Abdulla Al Rumi, Country Manager von Stanley/Stella in Bangladesch
Stanley/Stella und das Lebensmittelladen-Projekt
Am 12. Juli 2020 wurde der erste subventionierte Lebensmittelladen bei Interstoff eröffnet. Logistische Unterstützung leistete die Organisation Apon Wellbeing Ltd. Innerhalb von nur vier Monaten haben 4.370 Arbeiter (über 90 % der Belegschaft) ein stark rabattiertes Versorgungspaket mit Grundnahrungsmitteln wie Reis und Öl erhalten. Die Arbeitskräfte konnten auf diese Weise viel Geld sparen, ihre Kaufkraft erhöhen und ihren Lebensstandard verbessern. Eine große Hilfe vor dem Hintergrund der Pandemie. Interstoff konnte durch diese Maßnahme auch seinen Kundenstamm vergrößern und den Gesamtumsatz steigern. Aus Marken- und Arbeitgebersicht war dies eine innovative Initiative zur Gewährleistung des Wohlergehens von Arbeitskräften.

Im Apon Shop hat Interstoff eine separate Sektion eingerichtet – die sogenannte „Stanley Stella Corner“. Interstoff hat im Werk ebenfalls Stoffbeutel mit dem Firmennamen zur Ausgabe an die Arbeiter produziert.
Auch die Fabrik Meghna ist jetzt Teil des Lebensmittelladen-Projekts. Arbeiter können hier einen 25-Kilo-Sack Reis 33 % günstiger kaufen. Im nächsten Jahr werden Läden in zwei weiteren Partnerfabriken eröffnet. Als kleine Marke sind unsere Möglichkeiten begrenzt, wir möchten jedoch so viel wie möglich erreichen.
Wir nehmen unsere soziale Verantwortung sehr ernst und engagieren uns, wo wir können. Doch allein schaffen wir es nicht. Haben Sie Lust, uns zu helfen? Kontaktieren Sie uns!
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